Das Abenteuer Baumzeltübernachtung in Worte und Bilder zu fassen ist nahezu unmöglich. Wow! Trifft es am ehesten. Na, ich versuche natürlich trotzdem von der aufregendsten Übernachtung im Leben unserer Kinder zu berichten.
Die Spannung bei uns allen, besonders bei den Kindern, steigerte sich bereits den ganzen Tag bis uns am Nachmittag unser Guide Jan Reich von Abenteuerreich in Empfang nahm. Endlich begann das Abenteuer! Mit den Autos ging es zu einem idyllischen Wald- und Wiesengrundstück im Remstal.Wer glaubt, dass wir uns jetzt einfach ins gemachte Nest legten, der täuscht. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der Tour begaben wir uns ans Werk. Baumzelt für Baumzelt wird unter fachkundiger Anleitung in die Bäume gespannt. Jede Familie sucht sich ihren Platz und ihre Wunschhöhe aus. Über eine Strickleiter klettert man in die schwankenden Zelte hinein, dann wird noch mal nachjustiert um die optimale Schlafposition zu finden. Passt! Da kann nichts mehr schiefgehen und einer aufregenden Nacht im Baum stand nichts mehr entgegen. Welchen „Stellplatz“ würdet ihr wählen? Sternenhimmel? Apfelbaum? Wald? Neben einer Siebenschläferhöhle oder lieber abseits von den anderen Zelten?
Wir entschieden uns für einen abgelegenen Standort im Wald. Getragen von einer alten Eiche und zwei Buchen spannte unser Hängezelt nun zwischen den Bäumen mitten im Wald. „Es kann schon sein, dass die Rehe bis hier vorne kommen,“ informierte uns unser Guide. Genial! Da für unsere Abenteuernacht weder Regen noch Eiseskälte gemeldet war, entschlossen wir uns nur das Moskitonetz über uns zu spannen. Das Gefühl auf einem Zeltboden zwischen den Bäumen zu liegen ist einfach unbeschreiblich schön. Es würde mich nicht wundern, wenn sich Baghira aus dem Dschungelbuch in der alten Eiche vor ausruhen würde und uns müde zu gähnt. Am liebsten wären wir gleich hiergeblieben, doch dann hätten wir ein fürstliches Menü vom Grill verpasst.
Im Wald suchten wir das Feuerholz für unser gemütliches
Lagerfeuer zusammen. Wer ein wenig für sich sein wollte, schaukelte in der
Hängeschaukel oder Hängematte, chillte auf den Sesseln oder kletterte im
Spinnennetz oder der kleinen Kletterstrecke umher.
Und dann war es soweit: Unser persönliches 5 Sterne Dinner unterm Sternenhimmel:
Kreativ, vielfältig und regional wird aufgetischt. Wobei „aufgetischt“ nicht wörtlich zu nehmen ist. Wir aßen von Tellern aus Palmblättern und hockten gemütlich ums knisternde Lagerfeuer herum. Als ersten Gang servierte Jan uns auf dem Lagerfeuer gemachtes Popcorn. Im Anschluss buken wir Sandwichs im Lagerfeuer. Als Hauptgang gab es verschiedene Gemüse, Würstchen und Steak mit Brötchen vom ortsansässigen Bäcker. Die Krönung für uns war jedoch das Dessert, die gegrillten Schokobananen, die wir so noch nie gegessen haben! Mmmmmhhh, lecker! „Mama, wir haben ganze vier Stunden gegessen!“ Unglaublich, wie gut es in dieser entspannten Abenteurer-Atmosphäre schmeckt. Ein gemeinsamer Abend am Lagerfeuer schweißt zusammen. Als Fremde waren wir angereist, am Ende des Abends fühlte es sich an, als ob wir uns schon ewig kennen würden.
Gegen Mitternacht verabschiedeten wir uns glückselig und etwas überfuttert in unser Hängezelt. Mit der Taschenlampe suchten wir uns unseren Weg durch den stockfinsteren Wald. „Ups, was war das? Der Ruf eines Waldkauzes. Und was hat da gerade geraschelt?“ Mit ein wenig Gänsehaut und viel Mut erklommen wir die Strickleiter und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke. Zum Schlafen war es eigentlich noch viel zu schade. Durch das Blätterdach konnten wir den herrlichen Sternenhimmel erblicken, phänomenal. Oder ihr schließt die Augen und lauscht in den Wald hinein. Erstaunlich, nachts hört sich alles ganz anders an. Nachtaktive Tiere wie Igel und Mäuse rascheln und schmatzen im Laub, der Waldkauz und andere Vögel rufen durch die klare Nacht. Was war das? „Knack“, Äste brachen unter etwas Schwerem. Vielleicht waren die Rehe wirklich ganz nah bei uns. Leider war es zu dunkel um etwas zu erkennen. Bevor wir dem Rastel auf die Schliche kamen, sind wir auch schon vor Erschöpfung eingeschlafen.
Geweckt wurden wir zur frühen Morgenstunde von Vogelgezwitscher und den Sonnenstrahlen, die uns an den Nasenspitzen kitzelten. Uffff, ganz schön früh! Aber auch jetzt war das Erlebnis Wald viel zu wundervoll, um einfach weiter zu schlafen. Verträumt lümmelten wir mit offenen Augen in unserem „Nest“ und genossen einfach.
Gegen 8 Uhr lockte uns jedoch der Duft von frischen Brötchen und Kaffee aus unserem Zelt hinaus. Ein leckeres Frühstück mit eigenem Honig und in netter Gesellschaft stärkte uns, trotz des wenigen Schlafes für den Tag.
Leider war die Zeit viel zu schnell vorbei und wir mussten gemeinsam die Zelte abbauen, nicht ohne uns beim Siebenschläfer in seiner Baumhöhle zu verabschieden.
Schade! Schon zu Ende! Dieses unvergessliche Erlebnis könnt
ihr auch erleben. Es gibt noch freie Plätze in den Sommerferien. Zur Seite von Abenteuerreich geht’s hier >>>
Falls
ihr auch ein Abenteuer im Baumzelt bucht, richtet bitte liebe Grüße von mir
aus. Vielleicht bekommt ihr ja dann auch so eine leckere Schokobanane wie wir.
PS: Eine Chemietoilette ist vorhanden, Wasser und Desinfektionsmittel ebenfalls. Denkt an Mückenschutz.